Das Phänomen Taschencornet ist baulich ein extrem gedrungenes Instrument, dessen Rohrlänge aber einem „normal“ gebauten Cornet entspricht.
Obwohl es zahlreiche Konstruktionsvarianten für den Rohrverlauf gab, vermitteln diese Instrumente stets das gleiche Erscheinungsbild.
Dem gegenüber stand und steht eine bunte Welt an Bezeichnungen, die beginnend bei Miniatur-Kornett über Taschen-Piston bis Taschen-Trompete reicht(e).
Folgt man den Beschreibungen in den alten Händler- und Herstellerkatalogen, so ist erkennbar, dass diese
Cornets sich vorzugsweise auf zwei Einsatzzwecke bzw. Kundenkreise konzentrierten.
Zum einen war so wörtlich der „Schüler und Dilettant“ angesprochen, welcher auf Ausflügen ein Ständchen geben konnte oder
es war der Künstler gemeint, um im Salon einer Gesellschaft mit einem Solo zu beeindrucken.
Dementsprechend waren auch die Preise und die damit verbundenen Qualitäten unterschiedlich ausgewiesen. Das sonst übliche mittlere Preissegment fehlte hier oft.